Im öffentlichen Teil dieser Sitzung ging es um die Sanierung der Westendstraße, ein künftiges Baugebiet „Haag Nord-Ost“, um den Bebauungsplan „Lerchenberg-Süd“ und um eine mögliche Bebauung südlich der Gartenstraße und schließlich um die Schmiedstraße in Winden.
Schon lange steht eine Renovierung der Westendstraße, vor allem in ihrem westlichen Teil an. Zuerst muss das im Straßenuntergrund befindliche Wasser- und Kanalsystem saniert werden. In einer Machbarkeitsstudie dazu schlug Herr Behringer vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Mühldorf vor, wegen Rückstau des Abwassers den Rohrdurchmesser zu verdoppeln und den zugehörigen Hauptsammler zu vergrößern. Ferner sei die Trinkwasserleitung zu erneuern. Der ganze Unterbau der Straße sei nicht mehr tragfähig und müsse erneuert werden. Das Oberflächenwasser, hauptsächlich vom Regen, könne wegen der Bodenbeschaffenheit nur schlecht versickern; deshalb solle man schon für später große Rigolen vorbereiten, also große Versickerungstaschen, die das Oberflächenwasser aufnehmen und weiterleiten können. Auch ein sog. Umschluss auf den Brunnen II nördlich der Brunnenstraße sei möglich, wenn dieser im Jahre 2025 oder später stillgelegt werde. Der derzeitige Hauptsammler des Schmutzwassers befindet sich südlich der Bgm.-Jäger-Straße auf privatem Grund. Diesen solle man in die Bgm.-Jäger-Straße verlegen. Daraus ergebe sich, die nötigen Baumaßnahmen aufzuteilen. Zunächst solle beginnend an der Einmündung der Brunnenstraße bis zur Rainbachstraße hin saniert werden. Der zweite Abschnitt führe dann weiter bis zum Anfangsstück der Bgm.-Jäger-Straße. In die Planung sei auch die Volksfestwiese einbezogen. Die Kosten für das Wasser schätzt Behringer auf 1,09 Mill. Euro, die Verlegung des Hauptsammlers werde Kosten von 650.000 € verursachen; der Straßenbau belaufe sich auf ca. 500.000 €, sodass die ganze Unternehmung wohl gut 2 Mill. Euro verschlingen werde. Die Arbeiten könnten wahrscheinlich im nächsten Frühjahr beginnen. Der Gemeinderat gab einstimmig das Startzeichen zur Planung und zum Bau.
Bernd Furch vom gleichnamigen Ingenieurbüro stellte zusammen mit seiner Architektin, Frau Büchner, die mögliche Gestaltung eines neuen kleineren Baugebietes vor, das als „Haag Nord-Ost“ bezeichnet wird. Dieses liegt nördlich der Mühldorfer Straße am östlichen Ortsende westlich vom Bauernhof der Familie Herzog. Vorgesehen sind ca. 54 Wohneinheiten in Doppelhäusern und Mehrparteienhäusern. Einfamilienhäuser werden nicht geplant, weil diese bei den jetzigen Baupreisen für Einheimische nicht mehr zu bezahlen seien. Im Stil wolle man sich an alte Haager Vorbilder anlehnen. Diese Informationen wurden anerkennend und einstimmig zur Kenntnis genommen.
Am südöstlichen Abhang hinter den Häusern des Ortsteils Lerchenberg plant Herr Hans Urban ein Vierfamilienhaus („Lerchenberg-Süd“) zu errichten. Für die nötige Änderung des Bebauungsplanes übernimmt der Bauherr die Kosten. Den dazugehörigen Vertrag mit der Gemeinde billigte der Ausschuss. Weil das Landratsamt Einwendungen gegen einige Planungsänderungen hat, muss dies allerdings berücksichtigt werden.
Südlich der Gartenstraße gibt es innerhalb der Ortschaft noch „grünes Land“, das ein Teil der Eigentümer jetzt bebauen will. Deshalb haben sie eine sog. Entwicklungssatzung beantragt. Die bauwilligen Eigentümer sind bereit, für das Ansiedlungsmodell der Gemeinde Baugrund abzutreten. Falls diese bauen dürfen, so befürchtet die Bürgermeisterin, bekommt auch der Besitzer der anderen Hälfte dieser grünen Fläche, obwohl er noch gar nicht ans Bauen denkt, automatisch Baurecht, ohne vielleicht dabei Grund an die Gemeinde für das Ansiedlungsmodell abtreten zu müssen. Obwohl das Thema seit mehr als einem Jahr bekannt ist, hat Frau Schätz es versäumt, diesbezüglich Auskunft beim Rechtsberater der Gemeinde einzuholen. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder wollte das ganze Areal als einheitliches Baugebiet sehen und regte Gespräche mit den Eigentümern an. Bis freilich eine Entscheidung fällt, kann viel Zeit vergehen. Damit ist es zwei jungen Familien, Kindern eines Haager Bürgers, wohl für länger verwehrt, auf eigenem Grund zu bauen.
In Winden war eine neue Straße geschaffen worden, die Schmiedstraße, um Wohnbebauung zu ermöglichen. Diese Straße wurde nun als Ortsstraße deklariert, der kleine angehängte Weg als Eigentümerweg. Für die Ortsstraße ist die Gemeinde zuständig, für den kleinen Weg sind es die Eigentümer.