Zur Jahreshauptversammlung 2019 im Unertl Bräustüberl berichtete Vorstand Klaus Breitreiner über das vergangene Vereinsjahr:
Ende vergangenen Jahres haben sich einige von uns intensiver mit der Sanierung des Schwimmbads und der Turnhalle beschäftigt. Neben einer Reihe an Bedenken, dass die Sanierung am Ende mehr kostet als ein Neubau, machte man sich Gedanken darüber, was mittel- und langfristig die bessere Lösung sei. Bei einem Neubau wäre die nächste Sanierung sicherlich später erforderlich, was bei der Kostenberechnung berücksichtigt werden müsse. Zudem verbaue man sich Erweiterungsmöglichkeiten für die nächsten 50 Jahre und die Chance, die gefährliche Verkehrssituation bei der Hauptschule zu beseitigen. Dazu hätten das alte Schwimmbad und Turnhalle während der Bauzeit weiter genutzt werden können.
Im Frühjahr ereilte uns die Meldung, dass im Schlosshof bei den Ausgrabungen wesentlich mehr zum Vorschein gekommen sei als angenommen und dies kurzfristig abgetragen werden solle. Nach einer Besichtigung stellten wir sofort Anträge an den Gemeinderat, die Abbrucharbeiten zu unterbrechen, eine Besichtigung mit allen Gemeinderäten durchzuführen und die Ausführung der Schlosshofarbeiten noch einmal zu modifizieren.
Leider konnte trotz intensiver Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltung mit Informationen zu den Ausgrabungen kein Umdenken im Gemeinderat herbeigeführt werden. Selbst eine groß angelegte Onlineabstimmung des Geschichtsvereins, bei der 89% der Bürger gegen den Abriss und das Zupflastern des Schlosshofes stimmten, konnte die Mehrheit im Gemeinderat nicht von der geplanten Umsetzung abhalten.
Anschließend warfen die Kommunalwahlen ihre Schatten voraus und man konnte nach umfangreicher Vorbereitung am 10. August bei der Aufstellungsversammlung unseren Vorsitzenden, Klaus Breitreiner, zu unserem Bürgermeisterkandidaten wählen.
Zum Kirtasonntag starteten wir mit einer ersten Aktion, um die Anliegen der Haager Bürger zu erfahren. Dazu gab es im Graf Ladislaus Kirtanudeln von Klaus Breitreiner und die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit einigen unserer Kandidaten sowie unserem Bürgermeisterkandidaten.
Der erste Rücklauf an Postkarten, Briefen und Emails wurde bei einer Vorstandssitzung gesichtet. Ihre Themen machen wir zu unseren Anliegen. Es ist natürlich ausdrücklich erwünscht, dass uns noch weitere Informationen erreichen, da wir unser Programm an den Bedürfnissen der Bürger orientieren möchten.
Ein großer Dank ging wie bereits in den vergangenen Jahren an Bernhard Grabmeyer für seine Berichte aus dem Gemeinderat, welche auf unserer Internet- und Facebookseite veröffentlicht werden.
Ein besonderer Dank ging heuer an Renate Wortmann, welche mit enormem Zeitaufwand unsere Internetseite www.fwg-haag.de von Grund auf neu aufgebaut hat. Unsere Seite ist nun optisch und technisch auf neuesten Stand. Berichte können nun leichter hochgeladen werden. Zudem funktioniert die Seite jetzt auch für Handy und Tablet. Nun gilt es in den kommenden Wochen die Seite noch weiter mit Inhalten zu füllen.
Nach dem Geschäftsbericht von Kassier Antonio Bruck ging Klaus Breitreiner noch auf einige wesentliche Themen in Haag ein:
„Ein Ort ist zur so stark wie sein Gewerbe“
Diesen Satz untermauerte er mit Zahlen, welche auf www.wegweiser-kommune.de nachzulesen sind. Im Jahr 2017 verbuchte Haag Gewerbesteuereinnahmen von 283€/Einwohner, Ampfing dagegen mit gleicher Bevölkerungsanzahl 632€/Einwohner. Der Durchschnitt in Bayern lag 2017 bei 611€/Einwohner, so dass Haag im Bayernvergleich 2017 umgerechnet über 2 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen weniger hatte. Dies gilt es aufzuholen, da dieser Betrag jedes Jahr fehlt und dringend benötigt wird, um die anstehenden Investitionen stemmen zu können.
Ein weiteren Bedarf sah er im Wohnungsbau. Junge Familien müssen wegziehen, da es in Haag keinen Baugrund gibt. Genauso gibt es keine Wohnungen, wodurch die Mietpreise verhältnismäßig hoch sind. Daher muss dringend Bauland erschlossen werden. „Wir müssen nicht explodieren, benötigen aber ein moderates Wachstum.“
Als drittes großes Thema nannte er die Infrastruktur, wobei er speziell auf die Hauptstraße einging. Seiner Ansicht nach muss erst eine Entlastungsstraße vom HEP bis zum Ostkreisel gebaut werden, bevor die Hauptstraße saniert wird. Eine geplante Geschwindigkeitsreduzierung ohne Entlastungsstraße würde Autofahrer auf nicht ausgebaute Nebenstraßen wie die Gabelsberger Straße, die Krankenhausstraße oder die Rute abdrängen. Da würden sich die Anwohner schön bedanken.
Bei der anschließenden Diskussion ging es um die Auswirkungen durch die Entlastungsstraße, wo speziell die Anwohner an der Heimgartenstraße zu berücksichtigen sind. Für die Bürgermeister-Jäger-Straße sah man eine Entlastung, wenn der Wertstoffhof von Osten und Westen besser erreichbar wäre.
Verkehrsreferent Wolfgang Obermaier berichtete von seiner Hintergrundarbeit. Bei Parkstreitigkeiten und Halteverbotszonen suche er oft den direkten Weg zur Gemeinde für unkomplizierte Lösungen.
Bernhard Grabmeyer lobte die Verstärkung im Bauamt. Dazu sprach er das Verhältnis zum Geschichtsverein an. Man nähere sich an und sei auf einem guten Weg für eine Zusammenarbeit in Sachen Museum.
Das Haager Sorgenkind, der einstige Gasthof Zeller, wurde von Egon Barlag thematisiert. Er forderte, dass die Gemeinde nicht weiter zusehe, sondern auf den Eigentümer zugeht. Dieser gehört so lange beackert, bis eine Lösung herbeigeführt ist. Dazu stellte er in den Raum, dass die Gemeinde das Gebäude erst einmal kaufen solle, wenn man sonst gar nicht weiterkäme.