In der Bauausschuss-Sitzung vom 23. Februar ging es um eine neue Regelung von Garagen- bzw. Stellplätzen bei Neubauten und um die Baugenehmigung für einen großen Wohnblock in der Münchener Straße.
Weil in ländlichen Gebieten die Menschen mehr aufs Auto angewiesen sind als z.B. in der Großstadt, haben viele Haushalte in Haag zwei Fahrzeuge; deshalb wurde beschlossen, bei Neubauten je Wohneinheit 2 Stellplätze (oder Garagenplätze) zu verlangen. Bei einer Einliegerwohnung bis 30 qm Wohnfläche soll ein zusätzlicher Stellplatz genügen; ist sie größer, müssen es ebenfalls 2 Stellplätze sein. Bei Mehrparteienhäusern sind ab 4 Wohnungen noch ein eigener Besucherparkplatz und auch 2 Stellplätze für Fahrräder vorgeschrieben. Sollte es nicht möglich sein, die geforderte Anzahl an Stellplätzen (auch bei Änderungen von Altbauten) bereitzustellen, ist jeweils pro fehlendem Stellplatz eine sog. Ablöse in Höhe von 7.000 € zu bezahlen. Dafür wird die Gemeinde Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellen oder sonstwie sich um den „ruhenden Verkehr“ bemühen. Die Ablöse für einen Fahrrad-Stellplatz beträgt 500 €. Im Sanierungsgebiet (siehe Homepage der Gemeinde) halbiert sich die Ablöse-Summe. Carports, die nach allen Seiten offen sind, brauchen übrigens keinen vorgelagerten Stauraum.
Die Elektropark-Weiss-Vertriebs-GmbH aus Edling plant ein Mehrparteienhaus mit 22 kleineren Wohneinheiten an der Münchener Straße 33 zu errichten. Dort stand früher eine alte Mühle, in der Antiqutäten gelagert wurden. Alle Diskussionsbeiträge dazu im Bauausschuss zeigten sich erfreut, dass ein Geschoßwohnungsbau in Haag errichtet werden soll. Wie bei Bauträgern oft zu sehen, wird die Grundstücksfläche laut Plan voll ausgenutzt. Weil die Tiefgaragenausfahrt in die enge Rudolf-Diesel-Straße geplant ist, riet Dr. Bernhard Grabmeyer dazu, deren Abschnitt bis zur nahen Einmündung in die Münchener Straße zu verbreitern, damit ein Begegnungsverkehr möglich wird. Auch sollte die Einmündung in die Münchener Straße übersichtlich gestaltet werden. Drei weitere Wortmeldungen, darunter 3. Bürgermeister Dr. Florian Haas (PWG), unterstützten Grabmeyers Vorschlag. Die Bürgermeisterin jedoch verschloss sich vehement diesem Ansinnen, weil formal die Erschließungsauflage erfüllt sei. Klaus Breitreiner (CSU) stellte heraus, dass der geplante Bau mit vier Geschoßen nicht gut in die Umgebung passe, und schlug deshalb vor, den Wohnblock etwas kleiner zu gestalten. Auch der 2. Bürgermeister, Stefan Högenauer (CSU), nannte das Bauwerk zu wuchtig. Darüber erzürnte sich Herbert Zeilinger (WfH), weil man schon wieder ein Haar in der Suppe suche. Der schließlich von der Bürgermeisterin eingebrachte Antrag, das gemeindliche Einvernehmen für dieses Baugesuch zu erteilen, wurde mit 5 zu 5 Stimmen abgelehnt. Der Bauantrag geht nun zur Prüfung an das Landratsamt.